Andenken an die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse

Hildegard Wegscheider wurde am 02.09.1871 in Berlin geboren und verstarb dort am 04.04.1953.

Sie war eine Lehrerin, Schulreformerin, Frauenrechtlerin und Politikerin der SPD.

Hildegard Wegscheider war die erste Frau im Königreich Preußen, die mit einer Sondergenehmigung ihr Abitur absolvierte. Sie promovierte im August 1897 in Halle zum Dr. phil. und war eine der ersten Frauen, die an einer deutschen Universität den Doktorgrad erwar.

Von 1919 bis 1921 gehörte sie für die SPD der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung an und war seit 1921 Abgeordnete im preußischen Landtag.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sie 1933 aus allen Ämtern entfernt. Während sie als Privatlehrerin ihren Lebensunterhalt verdiente, engagierte sie sich bis 1939 in einem kleinen Kreis Oppositioneller im Widerstand gegen das NS-Regime. Danach half sie politisch Verfolgten und Juden dabei, unterzutauchen.

1949 beteiligte sie sich aktiv am internationalen Frauentag.

Im Februar 1953 erhielt sie als eine der ersten Frauen auf Grund ihres sozialen Engagements, ihrer Leistung und ihres Mutes, die erste Frau Preußens mit Abitur zu werden, das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Anlässlich ihres 150. Geburtstages erschien ein Sonderpostwertzeichen.